Starke Frauen und bewegende Schicksale im Ruhrgebiet der 1950er und 60er Jahre
Die 50er Jahre, es geht wieder aufwärts in Deutschland. Die Hungerjahre der Nachkriegszeit sind Geschichte, aus den Ruinen wird landauf, landab Neues errichtet. Man schafft sich einen VW-Käfer an, fährt zum Urlaub in den Süden, geht in die Eisdiele, hört Rock’n Roll aus der Juke Box. Die Mädchen tragen Petticoat und Pferdeschwanz und die Jungs Nietenhose und Elvistolle. Doch die bitteren Folgen des Kriegs spürt man überall, seine Schatten sind nicht zu übersehen. Immer noch liegt vieles in Trümmern, nicht zuletzt in den Herzen der Menschen.
Hier beginnt die große Ruhrpott-Saga von Eva Völler, die mit »EIN TRAUM VOM GLÜCK« ihren Anfang nimmt …
Eva Völler bei der der Buchmesse@home 2021
Was gibt uns in Geschichte(n) Hoffnung? Starke Figuren, die etwas zu erzählen haben.
Wunder passieren immer dann, wenn man die Hoffnung längst aufgegeben hat. Dies erfahren auch die Heldinnen in der großen RUHRPOTT-SAGA von Eva Völler und der HEILIGENDAMM-SAGA von Michaela Grünig. Sie müssen sich in schwierigen Zeiten behaupten und auch mal unkonventionelle Wege gehen. Dabei läuft nicht immer alles so, wie sie es sich erträumt/gewünscht haben. Sie geben aber nicht auf und glauben fest daran, dass alles gut ausgehen wird …
Bestsellerautorin Eva Völler nimmt Sie gemeinsam mit Michaela Grünig und Antje Deistler mit in die Vergangenheit und zeigt, wie durch die Kraft der Hoffnung auch herausfordernde Zeiten gemeistert werden konnten.
Die Veranstaltung fand am 30. Mai 2021 im Rahmen der Buchmesse@home von von Bastei Lübbe statt.
Verpasst? Kein Problem, bei uns können Sie sich den Stream als Mitschnitt anschauen.
LESEPROBE: LERNEN SIE DEN ERSTEN BAND DER RUHRPOTT-SAGA KENNEN
Hörprobe: Ein Traum vom Glück
JETZT IN »EIN GEFÜHL VON HOFFNUNG« REINLESEN
JETZT IN DAS GROSSE FINALE DER RUHRPOTT-SAGA REINLESEN
Eva Völler im Interview zu ihrem neuen Roman »EINE SEHNSUCHT NACH MORGEN«
Ja, ich denke schon. Mich haben viele Zuschriften von Leserinnen und Lesern erreicht, die sich von meinen Geschichten angesprochen fühlen, weil sie selbst ihre Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet verbracht haben, oder weil sie familiäre Bezüge dorthin haben. Aber auch unzählige andere haben mir geschrieben, wie sehr die Geschichten sie berührt haben. Mit meinen Büchern erzähle ich ein Stück Familiengeschichte der Nachkriegszeit. Mir war es wichtig, realistische und lebensnahe Figuren zu zeichnen, deren alltägliche Sorgen und Nöte ich beschreibe, abseits von Glamour und Großbürgertum.
Sie haben selbst ihre Wurzeln im Ruhrgebiet und kennen die Gegend gut. Haben Sie durch die Recherche neue Ecken oder besondere Orte (wieder)entdeckt?Für mich war und ist das Ruhrgebiet ein Stück Heimat. Meine Erkundungsgänge zu den vertrauten Schauplätzen haben viele Erinnerungen geweckt, mir aber auch die zahlreichen Veränderungen aufgezeigt. Das „alte“ Ruhrgebiet, so wie ich es in meinen Romanen beschreibe, kann man heute nur noch an wenigen Stellen entdecken. Aber manches ist geblieben und vermittelt mir immer noch das Gefühl nach Hause zu kommen.
Sie schreiben unter anderem auch Krimis und historische Romane, was hat Sie am Genre der Familiensaga gereizt?Das Zusammenleben in einer Familie – und das über Generationen hinweg – beschreibt immer auch ein Stück Zeitgeschehen. Eine Art Spiegel der Gesellschaft, der unterschiedliche Facetten zeigt, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man hineinschaut. Kein Mensch ist wie der andere und doch sind alle auf gewisse Weise gleich, denn jeder strebt nach Glück und Liebe. Das ist der Kitt, der alles zusammenhält. In der Entwicklung der einzelnen Figuren dieser Familie erzähle ich, wie die Menschen miteinander umgehen, wie sie erwachsen werden, ihren Weg finden, scheitern, sich wieder aufrappeln. Es sind Geschichten voller Konflikte und Emotionen, wie es sie auch im „richtigen“ Leben gibt.
Damals war ich ein Teenager, noch ein halbes Kind. Dennoch habe ich schon sehr deutlich gespürt, welch ungeheurer Wandel da gerade stattfand. Ich wurde gleichsam damit erwachsen. Überall war plötzlich Aufbruchstimmung, verkrustete Strukturen wurden infrage gestellt, alte Moralvorstellungen über den Haufen geworfen. Freiheitliches Denken bestimmte zunehmend die öffentliche Debatte. Und das zeigte sich überall: In der Mode, der Musik, der Sprache, der Politik. Es waren bewegte, unglaublich spannende Jahre der Veränderung.
Im Zentrum ihrer Saga stehen drei Frauen, aus deren Perspektive die Familiengeschichte erzählt wird. Sie alle müssen gegen enge gesellschaftliche Konventionen, für ihre Liebe und ein selbstbestimmtes Leben kämpfen. Was oder wer hat Sie zu diesen drei lebensnahen Protagonistinnen inspiriert?Auf meinem Lebensweg bin ich vielen Frauen begegnet, die in ihrem Wesen das widerspiegeln, was ich meinen Romanfiguren mitgegeben habe – einen starken Willen, innere Güte und die Kraft, sich in schweren Zeiten zu behaupten. Hauptsächliche Quelle meiner Inspiration sind Frauen aus meiner eigenen Familie: Meine Großmütter, meine Mutter, einige Tanten – lauter Frauen, die nicht nur den Krieg überlebt haben, sondern auch die schweren Jahre danach meistern mussten. Jede auf ihre Weise. Sie alle haben gegen unzählige Widerstände ihren Weg gefunden und nicht selten mussten sie dafür zuerst nach harten Schicksalsschlägen wieder aufstehen und weitermachen.
In »Eine Sehnsucht nach morgen« kehrt Bärbel nach dem Medizinstudium in Hamburg und einer unglücklichen Liebe nach Essen zurück und arbeitet als Ärztin am katholischen Krankenhaus. In dieser von Männern dominierten Berufswelt muss sie sich ständig behaupten. Haben Sie sich mit dem Thema Gleichstellung besonders beschäftigt?Das war nicht nur damals ein wichtiges Thema! Auch heute werden Frauen im Beruf immer noch benachteiligt und verdienen bei gleicher Qualifikation im Durchschnitt deutlich weniger. Das ist keineswegs bloß ein Problem der Vergangenheit – auch wenn es damals sicherlich noch deutlich gravierender war. So wurde es in der Bundesrepublik in den Sechzigerjahren noch als völlig selbstverständlich angesehen, dass Frauen, die heirateten und Kinder bekamen, nicht mehr in den Beruf zurückkehrten. Und taten sie es doch, mussten sie Nachteile und Ungleichbehandlung in Kauf nehmen. Das Lohngefälle im Vergleich zu den Männern war extrem, beruflicher Aufstieg gegen die männliche Konkurrenz so gut wie unmöglich. Die Gleichberechtigung war Ende der Sechzigerjahre bereits seit zwei Jahrzehnten verfassungsrechtlich im Grundgesetz verankert, aber wirklich gelebt wurde das zu jener Zeit noch lange nicht.
Die Autorin
Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht."
Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.
AUCH ALS HÖRBÜCHER ERHÄLTLICH
Mit der warmen Stimme von Julia von Tettenborn geht es ins Ruhrgebiet der 50er und 60er Jahre. „Ein Traum vom Glück“ ist der Auftakt der Ruhrpott-Saga von Eva Völler und ein authentischer Einblick in das Leben einer jungen Frau, die sich im Essen der Nachkriegszeit ein besseres Leben für sich und ihre Töchter aufbauen will. Für Ruhrgebiets-Fans und alle, die es werden möchten.
Die Sprecherin
Julia von Tettenborn, 1973 geboren in Bremen, ist ausgebildete Schauspielerin. Neben der Schauspielerei ist sie in zahlreichen Hörbüchern, Hörspielen, Dokumentationen und Synchronisationen von Filmen zu hören. Außerdem betreibt sie ein Figuren- und Maskentheater in Köln. Ihre warme und sehr ausdrucksstarke Stimme ist wie geschaffen für gefühlvolle Hörbücher.